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Normale Version: Grundformen des autistischen Spektrums
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Grundformen des autistischen Spektrums - Andi

Innerhalb des autistischen Spektrums gibt es zunächst Grundformen. Zwischen frühkindlichem und atypischem Autismus wird vielfach nicht unterschieden, ebenso wird in manchen Fachbüchern nicht zwischen Asperger-Syndrom und High Functioning Autism unterschieden.
  • Frühkindlicher Autismus

  • Atypischer Autismus

  • Asperger-Syndrom

  • High Functioning Autism
Klassifikationen
Die Autismus-Spektrumsstörung wir durch wird durch Klassifikationssysteme wie DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Klassifikationssystem der American Psychiatric Association) und ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, herausgegeben von der WHO) diagnostiziert. Beide Systeme stellen wir hier vor.
DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)Im DMS-IV (zu deutsch: „Diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen“)  ist ein Klassifikationssystem der American Psychiatric Association (Amerikanische Psychiater-Vereinigung). In ihr wird der frühkindliche Autismus den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen zugeordnet und mit folgenden Kriterien beschrieben:

Es müssen mindestens sechs Kriterien aus 1, 2 oder 3 zutreffen, wobei mindestens zwei Punkte aus 1 und je ein Punkt aus 2 und 3 stammen müssen:
1. qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion in mindestens zwei der folgenden Bereiche:
  • ausgeprägte Beeinträchtigung im Gebrauch vielfältiger nonverbaler Verhaltensweisen wie zum Beispiel Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gestik zur Steuerung sozialer Interaktionen

  • Unfähigkeit, entwicklungsgemäße Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen

  • Mangel, spontan Freude, Interessen oder Erfolge mit anderen zu teilen (z.B. Mangel, anderen Menschen Dinge, die für die Betroffenen von Bedeutung sind, zu zeigen, zu bringen oder darauf hinzuweisen

  • Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit
2. qualitative Beeinträchtigung der Kommunikation in mindestens einem der folgenden Bereiche:
  • verzögertes Einsetzen oder völliges Ausbleiben der Entwicklung von gesprochener Sprache (ohne den Versuch zu machen, die Beeinträchtigung durch alternative Kommunikationsmöglichkeiten wie Gestik oder Mimik zu kompensieren)

  • bei Personen mit ausreichendem Sprachvermögen deutliche Beeinträchtigung der Fähigkeit, ein Gespräch zu beginnen oder fortzuführen

  • stereotyper oder repetitiver Gebrauch der Sprache oder idiosynkratische Sprache

  • Fehlen von verschiedenen entwicklungsgemäßen Rollenspielen oder sozialen Imitationsspielen
3. beschränkte, repetitive und stereotype Verhaltensweisen, Interessen und Aktivitäten in mindestens einem der folgenden Bereiche:
  • umfassende Beschäftigung mit einem oder mehreren stereotypen und begrenzten Interessen, wobei Inhalt und Intensität abnorm sind

  • auffällig starres Festhalten an bestimmten nichtfunktionalen Gewohnheiten oder Ritualen

  • stereotype und repetitive motorische Manierismen (z.B. Biegen oder schnelle Bewegungen von Händen oder Fingern oder komplexe Bewegungen des ganzen Körpers

  • ständige Beschäftigung mit Teilen von Objekten
4. Beginn vor dem dritten Lebensjahr und Verzögerung oder abnorme Funktionsfähigkeit in mindestens einem der folgenden Bereiche:
  • soziale Interaktion

  • Sprache als soziales Kommunikationsmittel oder

  • symbolisches Spiel oder Phantasiespiel
4. Die Störung kann nicht besser durch das Rett-Syndrom oder die Desintegrative Störung im Kindesalter erklärt werden.ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems)